Masterplan Bahnhof Buxtehude
Das Umfeld des Bahnhofs Buxtehude befindet sich aktuell in einem funktional und gestalterisch verbesserungswürdigen Zustand und bedarf einer grundlegenden Neugestaltung.
Die Hansestadt Buxtehude möchte daher zusammen mit der Deutschen Bahn den Bahnhof neugestalten. Nach der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung soll nun ein Gesamtkonzept – der Masterplan Bahnhof Buxtehude – erarbeitet werden.
Begleitet werden beide Partner durch das Fachplanungsbüro Agentur BahnStadt aus Berlin.
Die Buxtehuderinnen und Buxtehuder sind aufgerufen, sich mit Ihren Ideen und Anregungen einzubringen.
Worum geht's?
© LGLN 2021Im Mittelpunkt der Aufgabe steht die verkehrliche und städtebauliche Aufwertung des Bahnhofsumfeldes. Das Plangebiet umfasst die Flächen nördlich der Bahnsteige einschließlich der Giselbertstraße und die Flächen des südlichen Eingangsbereiches des Bahnhofes.
Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes ist nicht zuletzt der Umgang mit dem Empfangsgebäude mit dessen Nebenbauten. Das Empfangsgebäude wird demnach als eigenständiger Untersuchungsraum behandelt.
Des Weiteren werden im Rahmen der Machbarkeitsstudie gestalterische Lösungen für den südlichen Abschnitt der Bahnhofstraße erarbeitet, da diese in einem engen räumlich-funktionalen Zusammenhang mit dem Bahnhofsumfeld steht.
Der Untersuchungsraum der Bahnhofstraße umfasst außerdem das von der Post genutzte Areal nordwestlich der Bahnhofstraße und Giselbertstraße. Die Servicefiliale der Post soll an dem Standort aber erhalten bleiben.
Für diese drei Untersuchungs- bzw. Planräume werden ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept, ein Freiflächen- und Gestaltungskonzept und ein städtebauliches Konzept erarbeitet.
Ein wichtiger Bestandteil der Planung ist dabei die Beteiligung der Menschen vor Ort. Die Beteiligung der Stadtgesellschaft gewährleistet, dass sich die Belange der Bewohner*innen, Eigentümer*innen und Nutzer*innen des Bahnhofsumfeldes in den Darstellungen der städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten wiederfinden.
Erläuterung der Planräume
Das Plangebiet des Masterplans ist in drei Planräume gegliedert: Das Bahnhofsumfeld, das Empfangsgebäude und die Bahnhofstraße.
Die Abgrenzung der Planräume in der Grafik ist schematisch und nicht abschließend.
Der Planraum des Bahnhofsumfeldes umfasst zum einen die Flächen nördlich der Bahnsteige einschließlich der Giselbertstraße. Hierzu zählt neben den Parkplätzen, den Fahrradabstellanlagen und der Bushaltestelle „Bahnhof, Vorplatz“ auch der Kreuzungsbereich mit der Bahnhofstraße und Gildestraße. Des Weiteren umfasst das Bahnhofsumfeld den südlichen Eingangsbereich mit der angrenzenden Fahrradabstellanlage. In diesem Zusammenhang wird auch die Unterführung und die der Erschließung dienlichen Rampen betrachtet. Die von der Stader Straße zu erschließende Park-Ride-Anlage am Kleinbahnhof befindet sich in Eigentum der Stadtwerke und wird in den Planungen nicht weiter berücksichtigt.
Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes ist nicht zuletzt der Umgang mit dem Empfangsgebäude bzw. mit dem Servicegebäude.
Aus diesem Grund wird das Empfangsgebäude als eigenständiger Planraum behandelt. Nicht betrachtet werden hingegen die Bahnanlagen selbst, also der Gleiskörper und die Bahnsteige.
Die Bahnhofstraße komplettiert als dritter Planraum den Geltungsbereich des Masterplans. Die Umgestaltung der Fahrbahn und der Straßenseitenräume erstreckt sich vom Kreuzungsbereich der Bahnhofstraße bis Höhe Volksbank. Der Planraum der Bahnhofstraße umfasst außerdem das Grundstück des heute noch von der Post genutzten Areals nordwestlich der Kreuzung der Bahnhofstraße und Giselbertstraße. Denn die perspektivische Aufgabe des Poststandortes erfordert aufgrund seines unmittelbaren räumlichen Bezuges zum Bahnhof eine städtebauliche Auseinandersetzung. Die Verlagerung des Standortes bezieht sich auf das Verteilerzentrum und befindet sich derzeit noch in der Prüfung. Die Servicefiliale der Post soll an dem Standort erhalten bleiben.
Nachdem wir das Plangebiet räumlich abgebildet haben, möchten wir Ihnen nun die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Planräume im Kurzen vorstellen.
Wir beginnen mit dem ersten Planraum, dem Bahnhofsumfeld.
Wir befinden uns an der Treppe des Ein- bzw. Ausganges der Bahnhofsunterführung mit Blick auf das heutige Nebengebäude. Von hier aus erreichen Fußgänger und Fußgängerinnen bzw. Radfahrer- und Radfahrerinnen nicht nur das südliche Stadtgebiet, sondern auch den Hausbahnsteig. Unabhängig der zukünftigen Entwicklung des Empfangs- und Servicegebäude erhebt dieser Standort Ansprüche an barrierefreie Gestaltung und eine hohe Aufenthaltsqualität, während er gleichzeitig eine gute Orientierung bieten muss.
Die derzeitigen Fahrradabstellmöglichkeiten bieten nur eingeschränkten Komfort. Im Zuge der Bushaltestelle wird die Frage aufgeworfen, ob und wie diese zukünftig verlegt werden kann. Von großer Bedeutung ist außerdem die Organisation des ruhenden Pkw-Verkehrs. In diesem Zusammenhang wird zu überprüfen sein, ob das Problem der überlasteten Stellplatz-Kapazitäten durch eine sinnvolle verkehrlich-städtebauliche Antwort gelöst werden kann.
Für den südlichen Eingangsbereich liegen vergleichbare Herausforderungen vor. Zum einen weist die angrenzende Bike-Ride-Anlage die gleichen Defizite wie zum nördlichen Pendant auf. Zum anderen ist hier ein hohes Maß an die Verkehrssicherheit geboten. Während der südliche Eingangsbereich nicht nur für Bahnreisende, sondern auch für den Alltagsverkehr die Verknüpfung mit dem Bus-, Fahrrad-, und Fußgängerverkehr sicherstellt, wird er durch die stark befahrene Stader Straße begrenzt. Bei der Unterführung muss auf die barrierefreie Optimierung der Rampengestaltung hingewiesen werden. Betriebliche Fragen zum Bahn- oder Busbetrieb oder zu dessen Tarifstrukturen sind kein Bestandteil der Masterplanung, da der Fokus des Masterplans auf die gestalterische Umsetzung des Bahnhofsumfeldes gerichtet ist.
Im 2. Planraum werden die Entwicklungsmöglichkeiten des Empfangsgebäudes dargestellt.
Das historische Bahnhofsgebäude wird dem Anspruch eines attraktiven Bahnhofs mit seinem schlechten baulichen Zustand und der nicht mehr zeitgemäßen Nutzungsmöglichkeiten nicht gerecht. Das unweit der Bahnhofsunterführung gelegene Servicegebäude befindet sich jedoch in einem guten Zustand.
Im Jahr 2019 wurden zwar statische Ertüchtigungsmaßnahmen am Empfangsgebäude durchgeführt, jedoch befindet sich die energetische Ausstattung nicht mehr auf dem Stand der Technik. Daher ist das Gebäude weiterhin von Leerstand betroffen. Eine bauliche Nutzung findet derzeit ausschließlich im Servicegebäude in Form eines Imbisses und Kiosks statt.
Da aufgrund des baulichen Zustands des Bestandsempfangsgebäudes und der Grundrissaufteilung eine Wiederbelebung als Empfangsgebäudes kaum in Frage kommt, wird der Neubau des Empfangsgebäudes angestrebt. Im Rahmen des Masterplans werden daher unterschiedliche Entwicklungsszenarien für das Empfangsgebäude untersucht:
1. Neubau des Empfangsgebäudes an anderer Stelle und Sanierung des bestehenden Empfangsgebäudes für alternative, nicht bahnbezogenen Nutzungen. Somit könnte das alte Gebäude zum Kauf und zur Sanierung durch die Stadt oder einen Dritten zur Verfügung stehen.
2. Abriss des Empfangsgebäudes und Neubau an gleicher Stelle
3. Neubau des Empfangsgebäudes an anderer Stelle und Abriss des bestehenden Empfangsgebäudes sowie Bespielung der Außenfläche mit anderen Nutzungen (z.B. mit einer Fahrradabstellanlage)
Hieraus ergeben sich je nach Szenario unterschiedliche Auswirkungen auf das Servicegebäude, aber auch auf die Anordnung der verkehrlichen Nebenanlagen. Aus wirtschaftlichen, funktionalen sowie verkehrlichen Gründen zieht die DB derzeit einen Neubau neben dem Servicegebäude stark in Betracht. Einen Neubau UND die (gleichzeitige) Sanierung des Bestandsempfangsgebäudes kommt für die DB aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht.
Der 3. Planraum: Die Bahnhofstraße.
Der Gestaltungsbereich der Bahnhofstraße umfasst den kompletten Straßenraum, das heißt, die Fahrbahn und die Seitenflächen. Die Fahrbahn wird nicht nur durch den alleenartigen Baumbestand, sondern auch durch Parkstände vom Gehwegbereich getrennt.
Die Seitenräume sind in der derzeitigen Form zwar breit. Aufgrund der Überlagerung unterschiedlicher Nutzungsansprüche entstehen durch das hohe Fuß- und Radverkehrsaufkommen, durch Auslagen, Stadtmobiliar, Außengastronomie und Fahrradabstellanlagen jedoch Konflikte. Die planerische Herausforderung besteht darin, eine für alle Verkehrsteilnehmende zufriedenstellende Lösung herbeizuführen, während die Seitenräume hinsichtlich der vielfältigen Ansprüche gestalterisch aufgewertet werden, um die Belebung der Innenstadt aufrechtzuerhalten.
Beteiligungsverfahren
Vielen Dank für Ihr Engagement für den Bahnhof Buxtehude! Bleiben Sie auch weiter am Ball!
Im Rahmen des ersten Beteiligungsschritts haben uns eine Vielzahl von Ideen für die Neugestaltung des Bahnhofs und Bahnhofumfelds erreicht. Diese Ideen haben wir gesammelt und zu Themenbereichen gebündelt.
Im zweiten Schritt, dem Workshop per Videokonferenz am 31.05.2021, konnten die gebündelten Ideen vorgestellt und mit Ihnen diskutiert werden. Auch in diesem Format konnten wir weitere kreative Ideen sammeln.
Die Präsentation der 1. Veranstaltung finden Sie unten zum Download.
Auf Grundlage der eingegangenen Ideen und der Anregungen aus dem ersten Beteiligungsformat am 31.05.2021 wurden städtebauliche Testentwürfe (Varianten) zur Neugestaltung des Bahnhofs und der Bahnhofstraße entwickelt. Anschließend fand am 14.02.2022 der zweite Workshop per Videokonferenz statt in der die Entwürfe vorgestellt und reflektiert wurden.
Die Präsentation der 2. Veranstaltung finden Sie unten zum Download.