Buxtehude. Der Buxtehuder St.-Petri-Platz hat großes Potenzial. Darin sind sich die Mitglieder des sogenannten mobilen Gestaltungsbeirates am Donnerstag einig. Die externen Experten waren auf Einladung der Stadtverwaltung in die Hansestadt gekommen, um in einer ganztägigen Sitzung mit hiesigen Vertretern von Politik, Institutionen und Verwaltung Empfehlungen zur städtebaulichen Weiterentwicklung des Bereichs um die St.-Petri-Kirche zu erarbeiten.
„Initiieren Sie einen Planungsprozess“
Auch wenn die abschließende Empfehlung des Gremiums noch aussteht, wurde in der Sitzung bereits klar: Die vier Beiratsmitglieder, Architekten und Städtebauer aus Niedersachsen, gehen davon aus, dass der Petri-Platz gestärkt werden kann und sollte. Der Oldenburger Architekt und Stadtplaner Prof. Dr. Volker Droste umschrieb die Arbeitsweise des Gremiums: „Wir denken hier nicht konkret, sondern konzeptionell.“ Eine Empfehlung hatten die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Prof. Irene Lohaus Buxtehude dennoch deutlich ausgesprochen: „Befassen Sie sich weiter damit, initiieren Sie einen Planungsprozess.“
Buxtehudes Erster Stadtrat zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden: „Mich hat die Arbeit überzeugt. Der Beirat hat neuen Input geliefert, er hat bei uns allen den Horizont erweitert.“ Der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Ortschaftsangelegenheiten und Umweltschutz, Thomas Sudmeyer (SPD), sah das ganz ähnlich: „Zu oft denken wir kleinteilig, der Beirat hat dazu beigetragen, den Blick zu weiten.“
St.-Petri-Platz als Ganzes denken – Bedeutung der Kirche hervorheben
Wichtig war es den Experten, was Architekt und Stadtplaner Thomas Möhlendick (Braunschweig) auf den Punkt brachte: „Der Platz ist noch nie als Ganzes gedacht worden.“ Prof. Karsten Ley von der Hochschule 21 war es wichtig, bei der Gestaltung des Platzes die Bedeutung der St.-Petri-Kirche hervorzuheben, ohne dabei – da waren sich alle Beiratsmitglieder einig – die Struktur im Nahbereich (wie Abgrenzung und Grünfläche) grundsätzlich verändern zu müssen. Er wies außerdem darauf hin, dass der Petri-Platz eine prominente Stellung in der Altstadt habe: Einerseits diene der Platz als Abschluss der Achse Lange Straße und andererseits bilde er von der Harburger Straße kommend den Eingang zur Altstadt.
Ein paar Erkenntnisse fasste auch der Moderator der Sitzung, Architekt und Stadtplaner Lothar Tabery aus Bremervörde, zusammen: Handlungsbedarf sehe das Gremium bei der sogenannten Platzmöblierung – derzeit sei der Platz viel zu kleinteilig gestaltet: „Da könnte man einmal richtig aufräumen.“ Außerdem waren sich die Beiratsmitglieder einig: Autos müssten runter vom Platz – ausgenommen bleiben Liefer- und Anliegerverkehr. Über Bäume als Elemente des Platzes sollte nachgedacht werden. Das Element Wasser sei zu erhalten, auch um etwa Familien auf den Platz zu ziehen. Grundsätzlich sei zu erwarten, dass ein attraktiver Platz die Besucherfrequenz erhöhe. Mit anderen Worten: Gelingt es, den St.-Petri-Platz ansprechender zu gestalten, wäre er besser in die Altstadt integriert und es würden bedeutend mehr Menschen den Platz besuchen.
Protokoll an Fraktionen, Eingabe als Tagesordnung in den Ausschuss
Die weiteren Schritte: Das Sitzungsprotokoll wird der Verwaltung übergeben, die politischen Fraktionen bekommen das Protokoll ebenfalls zur Beratung, schließlich wird das Thema „Weiterentwicklung des Bereiches um die St.-Petri-Kirche“ in die Fachausschüsse des Stadtrates getragen. Dann wird entschieden, wie mit der Gestaltung des St.-Petri-Platzes weiter verfahren wird. Bereits geplant ist, den Eingang des Buxtehude-Museums vom Stavenort auf den St.-Petri-Platz zu verlegen.