Buxtehude. Für Auswirkungen von Drogen sensibilisieren: In einem selbst konzipierten MitMach-Parcours machen Studierende der hochschule 21 gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Berufsbildenden Schulen Buxtehude auf die Gefahren von Nikotin, Cannabis und Alkohol aufmerksam. Angeleitet werden sie von Prof. Dr. Zimmermann und Stadtjugendpfleger Gabriel Braun. Die Zielgruppe: Buxtehudes Achtklässlerinnen und Achtklässler.
Parcours zeigt Grenzen auf und setzt aufs Mitmachen
Den Jugendlichen wird im Parcours verdeutlicht, wo ihre Grenzen sind und worin die Gefahren von Suchtmitteln liegen. Und das geschieht in diesem Fall nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in einer Form, die zum Ausprobieren und Mitmachen einlädt. „Der Vorteil liegt auf der Hand: Jugendliche erschaffen etwas für andere Jugendliche unter Einbeziehung der Methode der Peer-Education“, sagt Prof. Dr. Barbara Zimmermann.
Mehr noch: Die jugendlichen Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer werden die Schülerinnen und Schüler selbst durch den Parcours führen. „Das vermeidet den Eindruck, dass wir die Jugendlichen erziehen wollen“, so die Mitarbeiterin der Stadtjugendpflege Vanessa Görgens. „Es soll anschaulich und niedrigschwellig für die Gefahren des Suchtmittelkonsums sensibilisiert werden“, sagt Gabriel Braun.
Anleitung durch die Arbeitsgruppe „Rausch – na und?!“
Das Konzept des Parcours ist hierbei an den „KlarSicht – Parcours“ der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung angelehnt, welcher im Jahr 2017 mit Erfolg in Buxtehude angeboten wurde.
Inhaltlich umfassend begleitet werden die Studierenden und ihre jüngeren Mitstreiterinnen und Mitstreiter von der achtköpfigen Arbeitsgruppe „Rausch-na und?!“ des Präventionsrates der Hansestadt Buxtehude. Durch Impulsvorträge der Suchtberaterin Maike von Appen des Diakonieverbandes Stade-Buxtehude und der Präventionsbeauftragten der Polizei Maike Hesebeck werden die Studierenden, Schülerinnen und Schüler unter anderem fachlich angeleitet.
Prof. Dr. Barbara Zimmermann hat hierzu extra ein Wahlmodul für Studierende der Hochschule geschaffen, an dem auch Schülerinnen der weiterführenden Schulen teilnehmen können, um schon einmal ihre ersten Credit Points zu sammeln. Organisatorische Unterstützung erhält sie hierbei seit Sommer 2019 durch die wissenschaftliche Mitarbeiterin Franziska Pede.
Alkoholkonsum unter Jugendlichen geht deutschlandweit zurück
Aktuelle Studien zeigen erfreulicherweise, dass der regelmäßige Alkoholkonsum im Kindes- und Jugendalter in ganz Deutschland in den letzten Jahren zurückgegangen ist. „Eine kausale Verbindung zwischen diesem Rückgang und der Implementierung von nachhaltigen Präventionsangeboten ist hierbei stark anzunehmen und verdeutlicht, wie wichtig die Fortführung der Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist“ erklärt Buxtehudes Präventionsbeauftragte Tanja Mischewski.
551 Schülerinnen und Schüler nehmen teil
Bei dem Konsum von Cannabis sei hingegen ein Anstieg zu beobachten, wobei hier das Konsumverhalten von weiblichen und männlichen Jugendlichen stark voneinander abweiche. „Das Tolle an dem MitMach-Parcours ist, dass von Jahr zu Jahr flexibel auf sich veränderte Bedarfe im Bereich der Suchtprävention reagiert werden kann“, ergänzt die Jugendschutzbeauftragte Susann Rammelt.
Von der Wirkung des Parcours sind auch die Buxtehuder Lehrkräfte überzeugt. Für dieses Jahr haben sich alle 23 achten Klassen der weiterführenden Schulen in Buxtehude mit insgesamt 551 Schülerinnen und Schülern zum Parcours angemeldet. Die Anzahl der Aktionstage wurde im Vergleich zum ersten Jahr verdoppelt.
Auch Interessierte können den Parcours durchlaufen
Während die Buxtehuder Achtklässlerinnen und Achtklässler vom 17. bis 20. Februar die angeleitete Erfahrung in der hs21 machen werden, sind Interessierte eingeladen, den Parcours am Montag, 17. Februar, um 19 Uhr, in der hochschule 21 selbst auszuprobieren.